Produkttest: Textmaker

ArticleCategory: Hardware

Applications

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original in en Guido Socher

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Guido liebt Linux, weil es sehr flexibel ist und mehr M�glichkeiten bietet, als jedes andere Betriebsystem.

Abstract:

Textmaker ist eines den neuen kommerziellen Textverarbeitungsprogramme. für Linux. Dieser Artikel reflecktiert die Meinung des Autors und wurde nicht durch irgendeinen Sponsor beeinflusst.

ArticleIllustration:

tml

ArticleBody:

Einf�hrung

Die Anzahl der f�r Linux verf�gbaren Textverarbeitungsprogramme steigt laufend. Die wichtigsten sind vermutlich Staroffice, Openoffice, Kword, Abiword, Ted und nun auch Textmaker. Applix war eine sehr gute Alternative, aber es verfiel, als Redhat Applix nicht mehr verkaufte. Es ist au�erdem m�glich, Microsoft Produkte mit Crossover Office laufen zu lassen, aber dann sprechen wir nicht mehr von echten Linux Applikationen.

Damit haben wir zwei kommerzielle Produkte: Staroffice und Textmaker (http://www.softmaker.de/tml.htm). Ich hatte immer eine gewisse Ha�liebe zu Staroffice. Staroffice hat eine Menge Funktionen, aber es ist sehr langsam und schwer. Au�erdem kann ich es absolut nicht leiden, wenn eine Applikation w�hrend des Startens f�r fast eine Minute ein Logo in der Mitte des Bildschirms plaziert und sich dieses nicht wegklicken l��t. Man merkt auch an vielen Stellen, da� Staroffice nicht von Anfang an eine Unix Applikation war. Ich war daher sehr begeistert, als ich sah, da� Textmaker sehr schlank ist: 7MB zum Download ist eine akzeptable Gr��e.

Funktionsumfang

Die Anzahl der verf�gbaren Funktionen ist beeindruckend f�r eine neue Textverarbeitung. Import und Export von Dokumenten in alle wichtigen Formate und alle Versionen von Word f�r Windows funktioniert ohne Probleme. Textmaker unterst�tzt unter Linux auch TrueType Fonts und damit stehen Millionen von Fonts in jeder Gr��e zur Verf�gung. Das Rendern und die Druckqualit�t von Dokumenten mit Bildern und Text ist auch sehr gut.

Es scheint keine Unterst�tzung f�r mathematische Formeln oder technische Zeichnungen zu geben, womit diese Textverarbeitung f�r wissenschaftliche Zwecke ausscheidet, aber Textmaker hat definitiv alles, was man als Benutzer zu Hause oder im B�ro braucht.

Ich werde jetzt nicht alle Funktionen auflisten. Stattdessen m�chte ich mich auf etwas konzentrieren, was mir wirklich fehlt: Eine schnelle, leichte, echte UNIX Office Applikation. Mit echte UNIX Applikation meine ich Dinge wie: Arbeitet ohne Probleme von einer zentralen Installation in einen multi-user Umgebung. X11 bietet Netzwerkintegration mit der M�glickeit, ein Programm lokal oder auf einem entfernten Server zu starten, ohne da� der Benutzer einen Unterschied merkt. Eine echte Unixapplikation sollte das also auch unterst�tzen.

textmaker for linux in action

Der Test

Wenn ich eine neue Applikation installiere, dann wird sie immer erst zentral auf einem Server installiert und die Benutzer starten es �ber ein kleines Shellscript direkt vom Server. Die Home-Verzeichnisse sind �ber NFS verf�gbar, so da� man kaum einen Unterschied merkt auf Dateisystemebene. Der Vorteil ist, da� ich nur eine Installation pflegen mu�. Ich kann au�erdem viel leichter den CPU und Speicherverbauch beobachten und h�ngende Prozesse oder Crashe lassen sich leichter finden.

Wie sieht es mit Textmaker aus? Textmaker war recht stabil, ohne Crash innerhalb einiger Tage. Es verbraucht ca. 8Mb Speicher pro Prozess und scheint keinen nennenswerten Memoryleak zu haben.
Probleme? Ja, die Separierung zwischen den Benutzern ist �berhaupt nicht gut. Wenn ein Benutzer Textmaker startet und das Dokument nicht speichert, dann bekommt ein zweiter Benutzer beim Start den Hinweis, da� ein ungespeichertes Dokument existiert und wird gefragt, ob sie dieses �ffnen m�chte. Wenn sie das Dokument �ffnet, dann hat sie die Datei ihres Kollegen. Die Darstellung von Text und Bildern auf dem Bildschirm ist sehr langsam. Ich tippe nicht sehr schnell, aber Textmaker war in der Darstellung immer ein Wort langsamer als mein Tippen. Dieses Problem scheint nicht so gravierend bei einer lokal gestarteten Textmaker Applikation.

Ein anderer Punkt, der f�r sich spricht, ist die Tatsache, da� alle Dateien in der Textmaker Installation ausf�hrbar sind (chamod 755), selbst Font-Dateien. Das passiert meist, wenn jemand, der keine Ahnung von dem Unix Dateisystem hat, Dateien unter Windows zusammenpackt. Textmaker ist im Prinzip eine Windows Applikation, die f�r Linux neu kompiliert wurde. Linux spezifische Dinge funktionieren daher �berhaupt nicht. Das ist sehr schade, da Linux viel mehr M�glichkeiten als Windows bietet.

Etwas, was sehr st�rend ist, aber vermutlich eine Funktion sein soll und kein Fehler, ist die Tatsache, da� man immer nur eine Textmakerapplikation auf dem Bildschirm starten kann. Versucht man, einen zweiten Textmaker Prozess zu starten, so wird einfach das existierende Fenster ge�ffnet. Es ist sehr ungl�cklich, da� man diese Funktion nicht abschalten kann. Ich habe viel lieber zwei unabh�ngige Fenster, um zwischen Dokumenten hin und her zu kopieren. Bei Textmaker mu� man die kleinen unterteilten Fenster in Textmaker selbst benutzen.

Unterst�tzung von Schriften

Textmaker unterst�tzt Truetype fonts. Das ist sehr gut, denn damit stehen Millionen von qualitativ hochwertigen Fonts zur Verf�gung. Textmaker liest beim Starten die Datei /etc/X11/fs/config, um die Fonts zu finden. Leider ist hier irgendwas faul. Auf den meisten Maschinen hat Textmaker �berhaupt nichts gefunden und ich musste die Fonts, die ich f�r Textmaker benutzen wollte nach /opt/textmaker/fonts kopieren. In einem Fall crashte Textmaker beim Lesen von /etc/X11/fs/config. Ich l�schte einige Kommentarzeilen aus /etc/X11/fs/config und der Crash war weg. Sehr merkw�rdig.

Textmaker hat eine Vorschau der Fonts in der Liste, wo man die Fonts ausw�hlen kann. Bei einer Installation mit 248 Fonts war es fast unm�glich, diese Liste zu benutzen, da sie unendlich langsam wurde. Letztendlich beschloss ich, dass es ein "guter Fehler" ist, dass Textmaker /etc/X11/fs/config nicht richtig lesen kann. Dadurch kann man nur die Fonts, die man wirklich f�r Textmaker benutzen m�chte nach /opt/textmaker/font kopieren. Die Liste der Fonts wird kleiner und Textmaker wird wieder benutzbar.

Das Ergebnis

Der Test endete mit einem gemischten Gef�hl. Multi-user Unterst�tzung und das Starten von Textmaker auf einer anderen Maschine versagen fast v�llig. Das ist sehr schade, denn diese Funktionen sind wirklich einer der gro�en Errungenschaften von UNIX. Auf der andere Seite wird man diese Probleme nicht auf einem einzelnen Linux PC ohne Vernetzung haben.

Welche Version wurde hier eigentlich getestet. Auf der Homepage von Textmaker (http://www.softmaker.de/tml.htm) steht Version 2002 aber in dem Men�punkt "about textmaker" bekommet man "389" als Antwort. Was immer das sein soll. Letztendlich habe ich dann doch beschlossen Textmaker zu kaufen, obwohl diese Software irgenwie noch nach Beta-Software aussieht. Ich wollte Softmaker einfach sagen, dass sie weitermachen sollen. Textmaker hat das Potential, eine wirklich gute Textverarbeitung zu werden. Softmaker sollte aber unbedingt Fehler vor und nach dem Hinzuf�gen neuer Funktionen beheben. Ausserdem muss unbedingt mehr Wert auf die Integration in Linux gelegt werden. Einfach f�r Linux kompilieren ist nicht genug.

Was mir am besten gefallen hat? Die Entwickler haben einfach Humor. Ich habe nie verstanden, was der folgende Dialog soll, aber er ist irgenwie s��. Ich muss immer schmunzeln, wenn ich diese Popup sehe:

cool dialog