original in en: Linda Christie
en to de Josef Schwarz
Das Anliegen des Web Publishers kam nicht ohne Grund. Die ersten Bem�hungen, die neun Monate Arbeitszeit in Anspruch nahmen, wurden von Hackern zerst�rt, die Datenbanken vollgef�llt mit wertvoller IT Information, die die Belegschaft gesammelt hatte, waren futsch. Weil der beauftragte Anwendungsentwickler nicht in der Lage war, die Daten wiederherzustellen, ging zus�tzlich der Gro�teil der Barreserven verloren.
Meine erste Sorge war, wie computerbewandert und wie gut organisiert die Kundin war. Wenn viel Training und Begleitung n�tig w�re, w�rde wohl auch eine Open-Source L�sung ihr Budget ($5,000) leicht sprengen. Also sandte ich ihr eine Reihe von Fragen, um mehr �ber das Projekt herauszufinden, und um ihre F�higkeiten zu testen, zum Beispiel:
Diese Kundin war kein technischer Guru, aber ihre Antworten machten mir klar, dass sie sehr computerbewandert und organisiert war, und dass sie genau wusste, welche F�higkeiten und Funktionen ihre Seite haben sollte. Nachdem sie also "meinen Test bestanden hatte", teilte ich ihr mit, dass ich denke, dass sie Schwierigkeiten damit haben w�rde, die Seite von Grund auf mit einem Budget von $4-5,000 zu programmieren, sogar in Indien.
Dann sagte ich ihr, dass ich denke, dass sie mit ihren Bed�rfnissen "das Rad neu erfinden m�chte". Ich mailte ihr folgendes: "Gl�cklicherweise sind Sie nicht die erste Person, die ein Content Management System ben�tigt. Es gibt eine ganze Reihe von frei erh�ltlichen CMSs mit der ganzen Funktionalit�t, die Sie ben�tigen - und dar�ber hinaus. Zus�tzlich haben die meisten CMSs tolle Administrationsfunktionen, mit denen jeder, der auch nur geringes technisches Wissen hat, den Gro�teil der Seitenkonfiguration bewerkstelligen kann. Mit dieser Variante kann ich eine voll funktionsf�hige Seite bis zum Ende des Jahres mit dem von Ihnen genannten Budget abliefern."
Innerhalb weniger Stunden bekam ich von ihr eine Anfrage f�r eine Besprechung, das zum ersten von drei Treffen wurde, die wir brauchten, um das Projekt zu planen und umzusetzen. Einer der Gr�nde, warum es so wenig Treffen brauchte, war, dass der Websitebesitzer und ich eine klare Idee vom Projekt hatten - bevor noch eine einzige Codezeile geschrieben worden war. Erst dann empfahl ich eine umfassende L�sung, die allen gestellten Anforderungen gen�gen sollte. Das ersparte nicht nur eine Menge Zeit und Geld, sondern machte auch meine Arbeit viel weniger frustrierend.
Nach unserem ersten Treffen war ich ziemlich sicher, dass das Open Source Content Management System (CMS) PostNuke die ben�tigten M�glichkeiten bieten w�rde. Herausgegangen aus PHPNuke ( http://www.phpnuke.org/), bietet PostNuke gegen�ber dem PHPNuke System viele Erweiterungen und Verbesserungen. Es bietet volle CSS Unterst�tzung, �bereinstimmung mit HTML 4.01, ein fortgeschrittenes Baukastensystem und volle Mehrsprachenunterst�tzung.
Also sandte ich der Kundin das PostNuke ( http://www.postnuke.com/) Manual zur Durchsicht. Sie machte mich jedoch klugerweise sofort darauf aufmerksam, dass eine einmalige Konfiguration einer Seite oder einer Komponente (des Baukastensystems) nicht m�glich ist - eine zwingende Voraussetzung f�r DoctorVAR.com.
Ich war mir ziemlich sicher, f�r dieses Problem eine Umgehungsm�glichkeit zu finden, indem ich mir andere PostNuke Websites ansah und Diskussionsforen durchsuchte. Ich brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass mehrere PostNuke Installationen das Seitenlayoutproblem l�sen w�rden und komplette Kontrolle �ber die Unterseiten gew�hren w�rde. Eine PostNuke Unterseite ist eine zus�tzliche Installation von PostNuke innerhalb der "Hauptinstallation". Wenn zum Beispiel die Hauptinstallation unter '/htdocs/postnuke' installiert ist, w�rde eine Unterseite unter '/htdocs/postnuke/subsite1' installiert werden k�nnen.
Jede Unterseite kann komplett unabh�ngig von der Hauptinstallation konfiguriert werden. Das erlaubt es dem Administrator, getrennte Themen als Unterseiten zu handhaben. Meine Herausforderung war, herauszufinden, wie man alle 28 Installationen dazu bringt, zusammenzuarbeiten, indem ich die Datenbanktabellen jeder Unterseite �nderte.
Nach Begutachtung des Codes konfigurierte ich die Unterseiten so, dass Informationen (Session, Artikel, Men�s, usw.) gemeinsam benutzt werden. Auf diese Weise kann die DoctorVAR.com Website alle Informationen den Unterseiten zur Verf�gung stellen - Thema, Men�s, Login, usw. Jedoch konfigurierte ich jede Unterseite so, dass ihr eigenes Layout gepflegt werden kann. So k�nnen die Inhalte f�r jede Hauptthemenseite (Unterseite) eindeutig angelegt werden.
Das n�chste Problem, das ich angehen musste, war mit der Suchfunktion eine weitere Hauptforderung. Die Kundin wollte den Gro�teil der Inhalte in HTML-Seiten ablegen, weil PostNuke-Artikel m�hsam zu pflegen seien. PostNuke durchsucht jedoch nur gr��ere Module, keine HTML Seiten.
Um die Sache mit dem HTML Layout und der Suchfunktion zu l�sen, integrierte ich das PostNuke-Modul Content Express (http://pn.arising.net/ce/). Dieses Modul stellt der Seite eine sehr angenehme Administrationsoberfl�che zur Verf�gung, mit dem auf einfache Weise HTML-Seiten hinzugef�gt werden k�nnen oder die Seitennavigation ge�ndert werden k�nnen. Ausserdem verf�gt es �ber eine Suchfunktion f�r HTML-Seiten. Content Express wurde nicht f�r die Konfiguration mehrerer Unterseiten gebaut, also musste ich den Code analysieren und verstehen, um es einbauen zu k�nnen.
Um die Seite zu komplettieren, integrierte ich frei verf�gbare PostNuke-Module f�r ein Ezine, ein Forum, eine Jobb�rse und Werbebanner-Management. Innerhalb von zwei Wochen konnte meine Kundin mit dem Anlegen von Seiten und dem Upload von Daten beginnen. Nach zwei Monaten war die DoctorVAR.com Website, von der sie getr�umt hatte, verf�gbar - ohne ihr Budget zu �berschreiten und ohne ein Feature oder eine Anforderung geopfert zu haben. Die einzige Software, die sie kaufen musste, war ein klassifiziertes Inserate- und ein Einkaufswagen-Modul f�r $59 und ein Motiv f�r $30. Der Rest der Module war frei verf�gbar.
Nachdem mein Hintergrund in der Systemintegration liegt, finde ich es spannender, Open Source Software zu finden, herauszufinden wie sie funktioniert und dann mittels meines technischen Wissens und mittels Programmieren die unterschiedlichen Module zum Zusammenarbeiten zu bewegen. Auf diese Weise verwende ich nicht viel Zeit mit Programmieren, das bei Null anf�ngt, oder mit Debuggen. Die Flexibilit�t, Schnelligkeit und Einfachheit der Verwaltung von DoctorVAR.com ( http://www.doctorvar.com/) bezeugt, wie robust und kosteneffektiv Open Source CMSs sind.